Geschichte der STA in Deutschland

Geschichte der STA in Deutschland

In Europa, vor allem in Deutschland, im Lande der Reformation, war ein frucht-barer Same gesät, der langsam aufging. In allen Landen erhob sich das Volk gegen Krone und Kirche. Es gab Unruhen und Auflehnung, Krieg und Mord, Bauernaufstände und Glaubenskämpfe.

In diese Zeit hinein wurde am 10. November 1483 Martin Luther als Sohn eines Bergmanns in Eisleben geboren. Ulrich Zwingli am 1. Januar 1484 in der Schweiz, Johannes Calvin am 10. November 1509 in Frankreich.

Am 31.Oktober 1517 trat Luther in die Öffentlichkeit, in dem er an der
Schlosskirche zu Wittenberg die 95 Thesen anschlug. Vom Papst geächtet und mit dem Bann belegt wurde er vom befreundeten Kurfürsten von Sachsen in der Wartburg bei Eisenach aufgenommen, wo er die Bibel ins Deutsche über-setzte. Die Unruhen der Reformation verlieh dem Gedanken der Erwartung des Weltendes neuen Auftrieb. Neben der Erwartung der Wiederkunft Jesu wurden auch andere Wahrheiten der Bibel neu entdeckt und verbreitet. So gab es Gruppen, die den Sabbat als den Ruhetag des Herrn hielten.

Eine andere Gruppe von Gläubigen, die Täufer genannt, mit ihrem Hauptsitz in Zürich, praktizierten die Großtaufe. Diese Gruppe wurde 1525 mit Gewalt zerschlagen, viele flohen in die umliegenden Lande. Das Blut vieler Täufer wurde zur Saat vieler Gläubigen in Deutschland, der Schweiz und weit über diese Grenzen hinaus.

Es entstanden viele Gruppen und Gemeinschaften. Fox gründete 1670 die Quäker-Gemeinde, die Brüder Wesly 1720 die Methodisten-Gemeinde, Zinsendorf 1772 die Brüdergemeinde, Spurgeon in England war eingewaltiger Erweckungsprediger.

Ereignisse in der Natur, die „Zeichen der Zeit“, kündeten ebenfalls das baldige kommen Jesus an. Am 1. November 1755 wurde Lissabon durch ein gewaltiges Erdbeben vernichtet. Es folgten 1780 und 1783 totale Sonnen- und Mondfinsternisse.

Mit dem Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789 wurde die französische Revolution eingeleitet und führte 1798 zur Gefangennahme des Papstes.

Mit Prälat Johannes Albrecht Bengel nahm ein würdiger Mann das prophetische Wort wieder auf. Er wurde Kirchenvater Würtembergs.

Es war kein Zufall, sondern Gottes Führung, daß nach 1798 gläubige Menschen aus vielen Ländern und Gruppen sich wie William Miller mit dem Text aus Daniel 8, 14 beschäftigten. Sie legten sich nicht auf einen Termin fest, glaubten und verkündeten aber auch die baldige Wiederkunft Christi. So gab es Gruppen von Sabbathaltern und die Anerkennung der Großtaufe.

Einige Beispiele, wie sich die Botschaft überallhin verbreitete.

In er Nähe von Warschau lebte eine adlige Familie „Czechowski“. Ihr Sohn Michael ging 1835 ins Kloster, studierte die Bibel und entdeckte viele Wiedersprüche zwischen den Lehren der Kirche und der Bibel. Diese veranlassten ihn, eine Pilgerreise zum Papst nach Rom zu unternehmen. Auf seinem Weg über Rumänien, Ungarn, Österreich und Italien verkündete er die von ihm erkannten Bibelwahrheiten. Vom Empfang des Papstes und dessen Haltung enttäuscht, wand er sich von der Kirche ab.

Er reiste zunächst nach Paris, dann in die Schweiz und lebte einige Jahrein Solothum. Wegen Nachstellung der Kirche floh er nach Amerika, nahm dort an Zeltmissionen der Adventisten Teilung ward Predigerhelfer. 1864 kehrte er in die Schweiz zurück, predigte in Neuenburg, baute ein Wohnhaus mit Kapelle und einem Verlag. Er gewann etwa 60 Menschen um sich, die den Sabbat hiel-ten und an die Wiederkunft Christi glaubten.


Auf der Missionsschule „Chrichona“ bei Basel erkannte R.J. Erzberger durch eigenes Studium der Bibel die Sabbatwahrheit. Er beachtete den siebenten Wochentag, unseren Samstag, nach biblischer Weisung von Sonnenuntergang am Freitag bis Sonnenuntergang am Samstag. Wegen seiner Glaubensüberzeugung konnte er dort nicht bleiben, kam so nach Neuenburg und dort in Kontakt mit der Gruppe Adventgläubiger um Czechowski. In hinterlassenen Schriften fand er die Anschrift des Verlages in Beatle Creek und nahm brieflich mit den dortigen Adventisten Kontakt auf.

Doch wiederholtes Drängen der sabbathaltenden Adventgläubigen in der Schweiz zur „Generalkonferenz“ in Amerika wurde J.N. Andrews als erster Missionar nach Europa geschickt. Er kam am 16. Oktober 1874 in der Schweiz an.

In Deutschland hatte sich eine Gruppe Gläubige in Wuppertal/Rheinland um den Weber Lindemann geschart. Auch er hatte durch eigenes Studium der Bibel die Sabbatwahrheit gefunden. Durch seine Arbeit entstanden Gruppen in Vohwinkel, Solingen, Gladbach und Rheidt. Durch Wandergesellen erfuhr die Gruppe in der Schweiz von Sabbathaltern im Rheinland und beschlossen Ende Januar 1875, die Brüder Andrews und Erzberger dorthin zu schicken.

In Deutschland nahm das Werk einen weiteren Aufschwung, als 1889 ein deutschstämmiger Auswanderer aus Amerika zurück kam, Br. Conradi.

Er hatte in Amerika die Adventisten kennengelernt und wollte diese Botschaft in seiner Heimat verkündigen. Er wählte als seinen Hauptsitz Hamburg. 1891 war dort die Gemeinde auf 100 Glieder gewachsen. 1895 wurde das Verlagshaus  in Hamburg gebaut und der  „Zions Wächter“ herausgegeben. Um 1900 gab es in Deutschland etwa 40 Gemeinden mit 1200 Mitgliedern.

Geschichte der Adventgemeinde Neustadt

Geschichte der STA in Amerika